2
--
[ ... ] ... Honig (...)
4
--
[ ... ] in ... wurde gut.
5
--
[ ... ] ... saß (...)
7
--
[ ... ] dir/dich [nich]t [ ... ]
8
--
[ ... ] ... männli[ch- ... ] ... gut [ ... ]
9
--
[ ... ]-te ... dieses ...
11
--
„[je]tzt? [ ...? ]“
12
--
[ ... ] sein ... [ … ]
13
--
[ ... ] brachte (...)
16
--
[ ... ]-te dir/dich
17
--
[ ... ] gab mir Wachs,
18
--
[ ... ] gab mir Wein.
19
--
... [ ... Sa]men? [ ... ]
21
--
[ ... ] ... sprechen sie:
23
--
Wie ein [M]ensch aber [ ... ]
25
--
Den eisernen Dolch [ ... ]
26
--
[ ... ] schoss der Mondgott hervor.
27
--
[ ... ] ... die Götter [ ... ]
28
--
[ ... ] ... der Greis (und) die Greisin [ ... ]
31
--
[U]nd der Greis [ … ] dich/dir [ ... ].
32
--
[ ... ] sollen sie fortwährend huldigen!
35
--
[Dunst ergriff das Fenster,]
36
--
[Rauch aber] ergr[iff das Haus.]
37
--
[Im Herd] erstick[ten die Holzscheite.]
38
--
[Auf den Altarpostamenten erstickten die Götter.]
39
--
I[m] Viehhof [erstickten die Schafe,]
40
--
[im Rinderstall erstickten die Rind]er.
41
--
[Das Schaf stieß sein Lamm von sich,]
42
--
[das Rind ab]er stieß sein Kalb von sich.
43
--
[Der Wettergott des Himmels ging fort.]
44
--
Auf die [W]iese [(und) in die Moore1 brachte er Gedeihen?, Wachstu]m? [und Sättigung fort.]2
45
--
[Er ging, d]er [Wettergott]
46
--
und das Getreide (und) [der Emmer gedeihen nicht] mehr,
47
--
[die Rinder, Schafe (und) Men]schen [werden] nicht (mehr) [schwanger.]
48
--
[W]elche [aber schwanger waren, die gebären] deshalb [nicht] (mehr).
49
--
[Die Berge] vertrockne[ten,]
50
--
[das Holz vertrock]nete,
51
--
und [kein] Sprössling [kommt] (mehr) hervor.
52
--
Die [Weide]n vertrockne[ten,]
53
--
die Quellen vertrockneten.
54
--
Der große Son[nengo]tt [bereitete] ein Fe[st]
55
--
[und] rief die [tau]send Götter (herbei).
57
--
doch sie [still]ten [ihren Hunger nicht,]
59
--
doch sie still[ten] ihren Durst nicht.
60
--
Der [Vat]er [des Wettergottes] spricht zu den Göttern:
61
--
„Mein Sohn [ist nicht da]!
63
--
und alles G[ut hat er] mit sich [fortgeschafft]!
64
--
[Getrei]de, Fruchtbarkeit4, Wachstum?, Gedeihen? und Sättigung hat er fortgeschafft!“
65
--
[Die großen und die kleinen Götter] begannen, den Wettergott zu suchen.
66
--
[Der Sonnengott schic]kte den flinken Adler:
67
--
„Geh (und) durchsuch die [hoh]en Ber[ge]!
68
--
[Durchsuch] die tie[f]en Täler!
69
--
Durchsuch die ruhigen [Fl]uten!“
71
--
und er fand ihn nicht.
72
--
Der flinke Adler brachte [die Botsch]aft [zum Sonnengott]:
73
--
„Ich durchsuchte die hohen Berge,
74
--
ebenso die tiefen Täler,
75
--
(und) ich durchsuchte (C: ebenso) die ruhigen Fluten,
76
--
(doch) ich fand ihn nicht, den Wettergott des Himmels!“
77
--
Der Vater [des Wettergottes] ging zu seinem Großvater,
78
--
und er spricht zu ihm:
79
--
„[Wer] auch immer gefrevelt hat,
80
--
der Samen ist zugrunde gegangen
81
--
und alles ist vertrocknet!“
82
--
Sein (C: Der) Großvater (C add.: aber) sprach:
83
--
„Niemand hat gefrevelt!
84
--
Du allein hast gefrevelt!“
85
--
Der Vater des Wettergottes (erwiderte):
86
--
„Ich habe nicht gefrevelt!“
87
--
Sein Großvater aber sprach:
88
--
„Dieser Angelegenheit werde ich nachgehen,
89
--
und ich werde dich töten!
90
--
Nun geh (und) suche den Wettergott!“
91
--
Der Vater des Wettergottes ging hinunter zu den Schicksalsgöttinnen (und) zu Ḫannaḫanna.
92
--
Folgendermaßen (fragten ihn) die Schicksalsgöttinnen (und) Ḫannaḫanna:
93
--
„Vater des Wettergottes!
94
--
Weshalb bist du gekommen?“
95
--
Folgendermaßen (antwortete) der Vater des Wettergottes:
96
--
„Der Wettergott wurde zornig
97
--
und alles ist vertrocknet
98
--
und das Land ist zugrunde gegangen!
99
--
Mein Vater aber spricht:
100
--
‚(Es ist) dein Fr[eve]l!
101
--
Ich werde der Angelegenheit nachgehen
103
--
Wie aber soll ich jetzt handeln?
104
--
Was ist geschehen?“
105
--
Folgendermaßen (sagte) die Göttin Ḫannaḫanna:
106
--
„Fürchte dich nicht!
107
--
Entweder ist es dein Freve[l],
108
--
(dann) werde ich es in Ordnung bringen,
109
--
oder es ist nicht dein F[revel],
110
--
(dann) werde ich es (auch) in Ordnung bringen.
111
--
Geh (und) su[che] den Wettergott!
112
--
Sein Großvater [hat] es noch nicht gehör[t]!“5
113
--
Folgendermaßen (antwortete) der Vater des Wettergottes:
114
--
„Wohin ich soll ich gehen (und) ihn s[uchen]?“
115
--
Folgendermaßen (sprach) Ḫannaḫanna:
116
--
„Ich werde ihn dir übergeben!
117
--
Geh und bring [die Biene],
118
--
ich selbst werde sie [b]eauftrag[en]!
119
--
Sie wird (ihn) such[en]!“
120
--
Folgendermapßen (sprach) der Vater des Wettergottes:
121
--
„Die Götter [ …? ] haben ihn gesucht,
122
--
und sie fand[en] (ihn) [n]icht.
123
--
[ ... ] geht (...)
124
--
d[ieser? ... ] ... findet (...)
125
--
[ ...? ] kleine [ ... ? ]
127
--
[ ... ] getrennt ...“
128
--
[Fol]gendermaßen (sprach) Ḫanna[ḫanna:]
129
--
„N[icht? ... ] ... [ ... ]“
130
--
Den Wettergott ... [ ... ]
131
--
Der Wettergott (sprach):
134
--
Die Majestät soll mir [das Wasser] des Wend[ens6 ...? ] nicht bringen!7
135
--
Der Let[zte] soll [ ... ] bringen!
136
--
Wer (...) [der] Reinig[ung? ... ]
137
--
(...) nahm sich den leere[n ... ].“
138
--
Er goss das Wasser des Wendens der Majestät zwei?[mal? in] seine Hand
139
--
und er ... [ ... ]
140
--
Er gin[g] zurück vor seinen Vater
141
--
(und) [brachte] das Wachstum, [den] mannitti-Zustand [und die Sättigung] (mit).
143
--
Im Hof ... [ ... ]
144
--
Die Götter, di[e im] Hause seines V[at]ers waren,
146
--
und stillten ihren Hunger;
148
--
[und stillten ihren Durst].
149
--
„Mein Sohn ist zurückgekommen!
150
--
Er [hat] Getreide, Fr[uchtbarkeit8, Wachstum?, Gedeihen? und] Sättigung [zurückgebracht]!“
151
--
„Ihr stellt[et? ... ]
152
--
[ ... ] wenn? ... [ ... ]
157
--
„[Ich n]a[hm ... ]
158
--
[ ... die Widder d]er Kam[rušepa ... ]“
159
--
„[Ich brannte hier] ü[ber?] dem Wettergott [ganz weg]
160
--
[und brannte dort ganz weg].
161
--
[Ich nahm] dem Wettergott [sein Böses von seinem Körper],
162
--
ich n[ahm] seinen Frevel,
163
--
[ich nahm seine Wut],
164
--
[ich nahm seinen Zorn],
165
--
[ich] n[ahm] sein warku-,
166
--
[ich nahm (seinen) Groll].“
167
--
„Des Wettergottes zornig[e Seele (und) Körper] erstickte [im Feuerholz].
168
--
Und [wie sie] dieses [Feuer]h[olz verbrannten],
169
--
soll des Wettergottes Wut aber, Zor[n, Frevel (und) Groll ebe]nso verbrennen.
170
--
Des Wettergottes zorn[ige Seele (und) Körper] (sind) [b]rennendes Feuer.
171
--
Und wi[e] dieses Feuer [erlischt],
172
--
[ebenso sollen] auch (seine) Wut, (sein) Zorn (und sein) Grol[l erlöschen]!“
175
--
[Lass] den Zor[n los!]
176
--
Las[s] den Groll los!
177
--
[Wi]e (das Wasser) des Rohres nicht rückwärts fließt,
178
--
ebens[o soll des Wettergottes Wut aber, Zo]rn (und) Groll [nicht] zurück[kommen]!“
179
--
[Die Götter hielten?] eine Versammlung beim [Weißd]orn.
180
--
[ ... lang]e? Jahre liegen da,
181
--
die Götter aber [sitzen] a[lle].
182
--
[Papaya?, Ištu]štaya, die Schicksalsgöttinnen, die Muttergött[innen, der Getreidegott, der Genius des Gedeihens], Telipinu, die Schutzgottheit, Ḫ[apantaliya].
183
--
[ ... ] die Götter, langer Jahre ... [ ... behandelte ich.]
184
--
[U]nd ich reinigte ihn.
186
--
[ … das böse … ] nahm ich von seinem [K]örper.
187
--
se[ine] Wut [nahm ich, ]
188
--
[(seinen) Zor]n nahm ich,
189
--
seinen Frevel nahm ich,
190
--
[den Groll ebenso.]
191
--
Die [bö]se Zunge ebenso,
192
--
die böse Fußsohle ebenso,9
193
--
[ … ] die Starre10 ebenso,
194
--
des Frühlings Last ebenso,
195
--
des Sommers [Las]t nahm ich.
196
--
Er kam, (der Gott) Te[lipinu? … ]
197
--
[ … ] einen beständigen Ofen erbaute er sich.
198
--
dḫallara aber [schmolz? im? beständigen?] Ofen Erde aus Eisen11 [ … ]
199
--
[ … ] Das Fenster seiner Wolken aus Gold aber schuf er/sie.
200
--
[ … ] brachte Seifenkraut12 herbei.
202
--
Hapantali aber brachte von einem [unbe]rührten Ort [Kieselstei]ne? herbei.
203
--
Sie schüttete sie [hinei]n.
204
--
Und sie [ … -]en es wie [ … ]
205
--
Und sie [ … -]en es.
206
--
[ … ] den Heilkräutern der Königin [ … ]
207
--
[ … ] des Landes der Heilkräuter13 [ … ]
208
--
[ … ] aus [Weiß]dorn (und) marši[kka-Pflanze … ]
209
--
[ … ] die [kal]wiššina-Pflanze, t[uhhueššar-Substanz … ]
210
--
[ … rei]nes Wasser [ … ]
214
--
„[ ... ] ... [ ... ]
216
--
[ ... ] ebenso [ ... ]“
217
--
„[Des Wettergottes W]ut, Zo[rn, Frevel] (und) [Groll soll gehen!]
218
--
Das Ha[us] soll [s]ie loslassen!
219
--
Das inn[ere annaššar] soll [sie] loslassen!
220
--
Das Fenst[er] soll sie loslassen, das S[charnier]!
221
--
Der inn[ere H]of soll [sie] loslassen!
222
--
Die Tür (soll) sie ge[nauso?] (loslassen)!
223
--
[Der Torbau soll sie loslassen]!
224
--
Der Weg des Königs [soll sie loslass]en?!
225
--
[Auf das fr]uchtrag[ende Feld], in den Garten (und) den Wald [sollen sie nicht gehen]!
226
--
[Sie sollen den Weg der Sonnengöttin der E]r[de gehen!]“
227
--
Der [Pförtner] öffnete [die sieben Türen,]
228
--
[die sieben Riegel zog er zurück.]
229
--
Unten [in] der dunklen [Erde stehen bronzene Kessel.]
230
--
[Ihre] Deck[el] (sind) aus Eisen,
231
--
ihr[e] Verschlüsse? (sind) [aus Blei.]
233
--
ko[mmt] nicht [wieder daraus] hervor;
234
--
[es geht] dari[n zugrunde.]
235
--
[Auch des Wettergottes Wu]t, Zor[n], Fre[vel (und) Groll soll er einschließen,]
236
--
[und] es sollen nicht zurück[kommen]!
237
--
Der Wettergott [kam] zur[ück] zu seine[m H]aus
238
--
und versor[g]te sein Land.
239
--
Der Dunst v[erl]ieß [das Fenster],
240
--
[der] Rauch [verl]ieß das Haus.
241
--
[Auf dem Altarpostament] kamen [die Götter] wieder in Ordung,
242
--
(im) Her[d] aber die [Ho]lzscheite ebenso;
243
--
[Im Viehhof] die Schafe ebenso;
244
--
Im Rinderstall [di]e [Rinde]r ebenso.
245
--
[Die Mutter erk]annte [ihren Sohn an],
246
--
das Schaf sein Lamm ebenso;
247
--
[Das] Rind [sein Kalb ebenso];
248
--
[Der Wettergott aber den König (und) die Königin] ebenso.
249
--
Er versorg[te] sie mit Leben, Kra[ft (und) Zukunft].
250
--
Der Wettergott kümmerte sich um den König.
251
--
Vo[r] dem Wettergott [steht ein eya-Baum].
252
--
Von dem eya-Baum (herab ist) ein Schaf[vl]ies gehäng[t],
253
--
[und darin] liegt [Schaffett].
254
--
Dar[in liegt (etwas) an Getreide, dGÌR, Wein.]14
255
--
Darin [liegen] Rind (und) Schaf.
256
--
[Darin] liegen [lange Jahre, Männlichkeit, Söh]ne (und) Töchter.
257
--
[Darin liegen Zustimmung und Gehorsam].
258
--
Darin [liegt] der rechte Sch[enkel].
259
--
[Darin liegen Wachstum?, Gedei]hen? [und] Sät[tigung].
260
--
Der [Wet]tergott lie[ß es] zum König wegbringen
261
--
(und) gab? [ihm alle]s?.
262
--
de[m?] Wettergott [ ... ]
263
--
[ ... ] der [rech]te Schenkel [ ... ]
264
--
[ ... ] ... [ ... ]
|
Vgl. zur Diskussion von marmarr(a)- CHD L-N 192a.
Vgl. dazu KUB 17.10 Vs. I 10'ff. (CTH 324.1).
Singuläre Konstruktion, s. jedoch die Parallelen KUB 33.4+ 8' und KUB 17.10 I 22', welche =aš=za haben, sowie CHD Š S. 13 f.
Hier mit Gottesdeterminativ geschrieben; vgl. Otten RlA s.v. („Heth. Gottheit oder deifizierter Begriff der Fruchtbarkeit“) und vgl. die Anmerkungen zu KUB 17.10 Vs. I 10' (CTH 324.1).
Diese Aussage ergibt hier keinen Sinn, denn der Großvater hat es bereits gehört, s. Kola 77-90.
Haas 2003, 156, sieht waḫešnaš watar als Variante zu walḫešnaš watar „(Heil)wasser des Schlage(n)s“; Tischler HHW 191 gibt waḫeššar „Schwenkung“ als nur im Gen.Sg. belegt an.
Moore: „Er soll mir das Wasser des waḫeššar des Sonnengottes [ ... ] nicht bringen!“
Hier mit Gottesdeterminativ geschrieben; vgl. Otten RlA s.v. („Heth. Gottheit oder deifizierte Begriff der Fruchtbarkeit“); vgl. KUB 17.10 Vs. I 10'ff. (CTH 324.1) mit weiteren Hinweisen.
Vgl. zu einer übertragenen Bedeutung „Handlungsweise, Verhalten“ CHD P 239.
Nach HHW; HW2 III 11: „Erstarrung“; HED 3, 8: „personification of the withering of vegetation caused by summer drought“; Kloekhorst 2008, 693: „drought“ (Dürre, Trockenheit).
Vgl. hierzu Puhvel HED 4, 106f; Haas 2003 304f.
Nach Tischler HHW 197 ist wašša seltener N.-A.Pl. von wašši- n. „Heilkraut“. Kloekhorst 2008, 982f. gibt nur waššiHI.A an.
Vgl. HW2 Ḫ 54 (dort auch zu dGÌR = SUMUQAN; vgl. dazu auch HZL S. 241); vgl. auch die Anmerkung zu KUB 17.10 Rs. IV 29 (CTH 324.1).
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